Märchenwelt gesundes Essen

Märchenwelt gesunde Ernährung

Mehr als die Hälfte unserer Krankheiten sind ernährungsbedingt. Das belegen die Statistiken: Die Zahl der chronisch entzündlichen Erkrankungen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Tendenz weiter steigend. Dazu passt die Mär von der gesunden Ernährung. Der Begriff „Shelf Life“ beschreibt die Haltbarkeit von Lebensmitteln und Getränken, also wie lange ein Produkt gelagert werden kann, ohne dass es ungenießbar, verzehrbar oder verkäuflich wird.

Der Preis: Gift in unseren Lebensmitteln in Form von künstlichen Aromen, antibakteriellen Wirkstoffen, Farb- und Konservierungsstoffen. Verantwortlich dafür sind Hand in Hand arbeitende Pharma- und Chemiekonzerne, mit üppigen Beraterverträgen ausgestattete Ernährungsgurus, skrupellose Lobbyisten und die Politik mit dem Ziel, eine Traumwelt zu schaffen. Die Werbebotschaft: bodenständige Qualität zu bezahlbaren Preisen, hergestellt nach Großmutters Rezepten mit heimischen Zutaten von den saftigen Weiden regionaler Bauern. Doch das ist Fantasie. Die Wirklichkeit sieht anders aus.

In kürzester Zeit hat sich unsere Ernährung nach dem Krieg mehr verändert als in den letzten 20.000 Jahren. Die Lebensmittelproduktion wurde der Industrie und den Lagerprozessen angepasst, nicht den Verbrauchern. Allein dem ökonomischen Prinzip unterworfen, zweckrational handelnd. Mit gegebenen Mitteln den Ertrag in Relation zu setzen, um den Börsenwert global agierender Lebensmittelkonzerne zu maximieren. Weit über 2500 Zusatzstoffe sind in unseren modernen Lebensmitteln zugelassen. Aber nur etwa 300 sind deklarationspflichtig. Das ist ein organisierter Angriff auf unsere Sinne und unsere körperliche Unversehrtheit. Hormone und Antibiotika im Fleisch, Frostschutzmittel im Wein und hochgiftiges Ethoxyquin im Fisch.

Die Lebensmittelskandale der letzten Jahre haben einen Giftcocktail und eine Schneise der Verwüstung offenbart. In der Weißwurst kommt der Darm aus China, die Kräuter aus Polen, das Kalbfleisch aus Ungarn. Dazu jede Menge Phosphate und Geschmacksverstärker. Diclofenac und Süßstoffe aus dem Wasserhahn. 96 % der Masthähnchen werden mit Antibiotika gefüttert. Erkrankt ein Tier, wird vorbeugend die ganze Herde geimpft – oft mehrfach. Die Folge: 25.000 Tote pro Jahr in der Europäischen Union durch multiresistente Keime in Krankenhäusern. Brötchen Tiefgefrorene Brötchen kommen aus Asien und Afrika. Diese Schreckensliste ließe sich problemlos seitenweise fortsetzen. Nur wenige Lebensmittelkonzerne liefern mehr als 200.000 verschiedene Produkte unter einer kaum überschaubaren Vielzahl von Namen an Handelsketten. Drei von vier Lebensmitteln sind hochindustriell verarbeitet und auf Gewinnmaximierung ausgerichtet.

Der evolutionäre Anpassungszyklus des Menschen macht es unmöglich, sich auf diese artfremde Ernährung einzustellen. Um dieser Fehlentwicklung, der Fettleibigkeit und einer Reihe von Zivilisationskrankheiten, die sich immer mehr ausbreiten, entgegenzuwirken, hat die Industrie natürlich entsprechende Produkte im Portfolio. Diätprodukte, Pülverchen für Shakes, bunt und hübsch verpackt aus den Chemiebaukästen der Lebensmitteltechnologie – weit entfernt von einer artgerechten Ernährung. Natürliche, ballaststoffreiche, entzündungshemmende und nährstoffreiche Kost wäre das Gebot der Stunde. Doch wie soll unsere Ernährung diesen Anforderungen gerecht werden, wenn sie zu 20 % mit industriell hergestellten Zuckerprodukten und zu weiteren 20 % mit Weißmehlprodukten belastet ist? Mit anderen Worten: Wir decken derzeit gerundet 40 % unserer Nahrungsaufnahme mit maximal Kohlenhydraten, übermäßig toten und leeren Nahrungsmitteln, die Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe nur in homöopathischen Dosen enthalten.

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