Pflanzliches Eiweiß senkt Sterberate

Pflanzliches Eiweiß senkt Sterblichkeitsrate

Tierisches und pflanzliches Eiweiß in unserer Nahrung haben unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Eiweiß ist im Wesentlichen für den Stickstoffhaushalt des Körpers verantwortlich. Eiweiß besteht aus vielen aneinander gereihten Aminosäuren. Jede dieser Aminosäuren enthält mindestens ein Stickstoffatom. Werden Proteine, zum Beispiel aus der Muskulatur, abgebaut, entstehen einzelne Aminosäuren. Bei deren Verstoffwechselung entsteht Stickstoff, der über die Nieren ausgeschieden werden muss. Dazu wird er zunächst in der Leber zu Harnstoff umgewandelt. Die Differenz zwischen aufgenommenem und ausgeschiedenem Stickstoff wird nun als Stickstoffbilanz bezeichnet. Baut der Körper, vor allem in der Muskulatur, mehr Eiweiß ab als auf, was zum Beispiel in Hungerperioden der Fall ist, ist die Stickstoffbilanz negativ. Der Körper verliert also Stickstoffverbindungen durch den Abbau von Eiweiß und damit von Aminosäuren. Nimmt ein Mensch dagegen beispielsweise 10 Gramm Stickstoff auf, scheidet aber nur 5 Gramm aus, ist die Stickstoffbilanz positiv.

Dies ist zum Beispiel in der Wachstumsphase oder in der Regenerationsphase bei Kraftsportlern der Fall. Es wird mehr Stickstoff aufgenommen als abgegeben und somit mehr Protein auf- als abgebaut. Bei einem Drittel der jährlich neu auftretenden Krebserkrankungen scheint – neben anderen Ursachen – eine ungesunde Ernährung eine wichtige Rolle zu spielen. Man schätzt, dass mindestens ein Drittel der Darmkrebsfälle durch eine radikale Änderung unserer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten vermieden werden könnte. Bei Menschen, die bereits an einer Herzerkrankung leiden, erhöht der Verzehr von tierischem Eiweiß die Sterblichkeit, während pflanzliches Eiweiß eine schützende Wirkung entfaltet. Wurde die Energiezufuhr der Versuchsteilnehmer durch Milchprodukte, Eier und Fleisch um zehn Prozent erhöht, stieg die Sterblichkeitsrate durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um acht Prozent. Wurde sie dagegen gesenkt und das Eiweiß aus Brot, Hülsenfrüchten und Nudeln bezogen, sank die Sterblichkeitsrate.

Der Zusammenhang zwischen Eiweißkonsum und Sterblichkeit gilt allerdings nur für Menschen, die insgesamt eher ungesund leben. Eiweiß ist in Fisch, Fleisch und Eiern, aber auch in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten und Getreideprodukten enthalten. Eiweiß sorgt für eine lang anhaltende Sättigung, während Kohlenhydrate nach kurzer Zeit ein erneutes Hungergefühl auslösen. Aus diesem Grund sollte man bei einer eventuellen Gewichtsabnahme auf pflanzliches Eiweiß zurückgreifen. Proteine sind am Aufbau von Knochen und Muskeln beteiligt. Es besteht aus Aminosäuren, den kleinsten Bausteinen, die dem Körper in vielen Varianten zur Verfügung stehen. Es wird empfohlen, täglich ein Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht mit der Nahrung aufzunehmen. Das bedeutet, dass ein normalgewichtiger Mensch von 80 kg einen Bedarf von 80 g Eiweiß hat. Bei älteren und kranken Menschen erhöht sich der Bedarf auf 1,5 g. Auch für Sportler und Schwangere gelten andere Regeln.

Bei Übergewicht reduziert sich die Menge um 10%. Eiweiß tierischer Herkunft, z.B. Parmesan, Putenbrust, Quark oder Hühnerei, ist dem körpereigenen Eiweiß ähnlicher und hat daher eine höhere biologische Wertigkeit. Das heißt, der Körper kann es leichter in körpereigenes Eiweiß umwandeln. Pflanzliches Eiweiß ist jedoch gesünder, weil es Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Nierenkranke sollten mit dem Verzehr von Eiweiß zurückhaltend sein, da Eiweißabbauprodukte die Nieren übermäßig belasten können.

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